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Das Wichtigste in Kürze
- Natürliche Entzündungshemmer können bei vielen Beschwerden leichte und sanfte Abhilfe verschaffen
- Pflanzliche Wirkstoffe wie Teufelskralle*, Kurkuma und Weidenrinde* haben sich in der Tiermedizin bewährt
- Kräuter wie Teufelskralle* und Weidenrinde* unterstützen begleitend bei entzündlichen Erkrankungen und Infekten [1].
- Frühzeitige Anwendung kann chronische Entzündungsprozesse verhindern und die Lebensqualität deines Pferdes erhalten
Wie kritisch sind Entzündungen beim Pferd?
Entzündungen sind zunächst eine natürliche Schutzreaktion des Körpers und können eine Begleiterscheinung von intensivem Training und hoher Belastung sein. Bei chronischem Verlauf können sie jedoch ernsthafte Folgen haben. Sie zeigen an, dass das Immunsystem deines Pferdes aktiv gegen Schädigungen oder Infektionen kämpft.
Unbehandelte länger anhaltende Entzündungen können zu dauerhaften Gewebeschäden, Bewegungseinschränkungen und chronischen Schmerzen führen. Besonders bei Gelenkproblemen wie Arthrose oder Spat kann eine anhaltende Entzündung den Knorpelabbau beschleunigen. Vorsicht ist geboten, wenn zusätzlich Fieber, Appetitlosigkeit oder deutliche Lahmheit auftreten. Dann solltest du umgehend einen Tierarzt konsultieren.
Die 3 häufigsten Ursachen für Entzündungen
Entzündungen beim Pferd können aus verschiedenen Ursachen entstehen, wobei diese drei Hauptauslöser besonders häufig auftreten und deine Aufmerksamkeit verdienen:
- Überlastung und Verschleiß: Intensive Trainingsbelastung, ungeeignete Böden oder altersbedingte Abnutzung können zu Gelenkentzündungen und Arthritis führen. Typische Anzeichen sind morgendliche Steifheit und zunehmende Bewegungsunlust.
- Fütterung und Stoffwechsel: Unausgewogene Rationen, zu viel Getreide oder Nährstoffmangel können Entzündungsprozesse im ganzen Körper fördern. Insbesondere ein Omega-6-Überschuss bei gleichzeitigem Omega-3-Mangel verstärkt Entzündungen.
- Stress und Umweltfaktoren: Stallwechsel, schlechte Haltungsbedingungen oder psychischer Stress schwächen das Immunsystem und machen das Pferd anfälliger für entzündliche Erkrankungen der Atemwege oder des Verdauungstrakts.
5 bewährte natürliche Entzündungshemmer
Die Natur bietet uns eine Vielzahl wirksamer Entzündungshemmer, die deinem Pferd schonend und nachhaltig helfen können. Diese pflanzlichen Alternativen arbeiten sanft mit dem Organismus zusammen und unterstützen die körpereigenen Heilungsprozesse. Pflanzliche Mittel können sowohl zur Vorbeugung als auch bei kleineren Beschwerden verwendet werden.
📌Aber Achtung: Zeigt dein Pferd anhaltende oder akute starke Schmerzen, empfehlen wir unbedingt einen Tierarzt zu konsultieren!

Natürlicher Entzündungshemmer #1: Teufelskralle*
Die Teufelskralle gehört zu den bewährtesten natürlichen Schmerzmitteln in der Tiermedizin. Ihre Wirkstoffe, insbesondere die Harpagosid-Verbindungen, blockieren gezielt Entzündungsbotenstoffe und lindern dadurch Gelenkschmerzen. Die Wirkung der Teufelskralle bei Arthritis und anderen Gelenkproblemen ist wissenschaftlich gut dokumentiert [2].
Anwendung: 15-25 g Teufelskralle-Pulver täglich ins Futter mischen, die Wirkung tritt meist nach 2-3 Wochen kontinuierlicher Gabe ein.
Natürlicher Entzündungshemmer #2: Kurkuma* (Curcumin)
Kurkuma mit seinem Wirkstoff Curcumin ist einer der stärksten natürlichen Entzündungshemmer überhaupt. Das goldgelbe Gewürz hemmt mehrere Entzündungswege gleichzeitig und zeigt besonders bei chronischen Entzündungsprozessen im Verdauungstrakt und in den Gelenken beeindruckende Erfolge [3].
Anwendung: 10-20 g Kurkuma-Pulver täglich mit etwas schwarzem Pfeffer und Öl vermischen, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
Natürlicher Entzündungshemmer #3: Weidenrinde*
Weidenrinde enthält natürliche Salicin-Verbindungen, die Vorstufe der Salicylsäure sind. Auch diese Wirkstoffe haben schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften [4].
Anwendung: 20-30 g getrocknete Weidenrinde als Pulver oder 100-200 ml Weidenrinden-Tee täglich über mehrere Wochen verabreichen.
Natürlicher Entzündungshemmer #4: natürliche Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren, besonders EPA und DHA, sind essentiell für die Regulierung von Entzündungsprozessen. Sie bilden entzündungshemmende Botenstoffe und können das Verhältnis von entzündungsfördernden zu entzündungshemmenden Substanzen im Körper positiv beeinflussen [5]. Besonders bei chronischen Erkrankungen der Atemwege und Gelenkproblemen zeigen sie langfristig gute Erfolge.
Anwendung: 30-50 ml hochwertiges Leinöl täglich ins Futter geben, die Wirkung entfaltet sich nach 4-6 Wochen regelmäßiger Gabe.
Natürlicher Entzündungshemmer #5: MSM (Methylsulfonylmethan)
MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die als natürlicher Entzündungshemmer wirkt und Schmerzen lindert [6]. Der Wirkstoff unterstützt die Kollagenbildung, verbessert die Gelenkflüssigkeit und kann bei regelmäßiger Anwendung die Beweglichkeit steifer Gelenke deutlich erhöhen. MSM für Pferde ist besonders bei Arthrose und anderen degenerativen Gelenkerkrankungen wertvoll.
Anwendung: 10-15 g MSM-Pulver täglich über das Futter streuen, die volle Wirkung entwickelt sich nach 6-8 Wochen kontinuierlicher Fütterung.
Warum natürliche Mittel oft nachhaltiger wirken
Natürliche Entzündungshemmer arbeiten im Einklang mit den körpereigenen Heilungsprozessen deines Pferdes, anstatt diese zu unterdrücken. Viele Heilpflanzen enthalten nicht nur einen, sondern mehrere Stoffe, die synergistisch zusammenwirken und dadurch eine ganzheitliche Wirkung entfalten.
Dies erklärt, warum natürliche Alternativen oft nachhaltiger wirken als synthetische Einzelsubstanzen. Durch die sanfte Wirkung sind natürliche Alternativen meist verträglich, wodurch eine pflanzliche Unterstützung auch für ältere Pferde oder bei Langzeitanwendung geeignet ist. Die sanfte, aber effektive Wirkweise macht sie zur idealen Wahl für die Gesundheitsvorsorge.

Vorbeugen ist besser als behandeln: 5 Präventions-Tipps
Die beste Behandlung von Entzündungen ist die Vermeidung ihrer Ursachen. Mit gezielten Präventionsmaßnahmen kannst du das Entzündungsrisiko für dein Pferd deutlich reduzieren und seine Lebensqualität langfristig erhalten.
- Ausgewogene Fütterung mit Omega-3-Fokus: Reduziere getreidereiches Futter und ergänze täglich hochwertiges Leinöl oder andere Omega-3-Quellen. Das optimale Omega-6-zu-Omega-3-Verhältnis sollte bei 4:1 liegen.
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Regelmäßige, angepasste Bewegung: Gleichmäßige Belastung hält die Gelenke geschmeidig und fördert die Durchblutung. Vermeide abrupte Trainingsänderungen und achte auf geeignete Bodenverhältnisse.
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Stressreduktion im Stallalltag: Sorge für eine ruhige, strukturierte Umgebung mit ausreichendem Sozialkontakt zu Artgenossen. Vermeide häufige Stallwechsel und unnötige Aufregung.
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Präventive Heilkräutergabe: Integriere entzündungshemmende Kräuter wie Teufelskralle* regelmäßig in kleinen Mengen in die Futterration - so beugst du Entzündungen vor, bevor sie entstehen.
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Regelmäßige Gesundheitschecks: Früherkennung ist hier der Schlüssel. Lass dein Pferd regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen und achte täglich auf Veränderungen in Bewegung und Verhalten.
Wann ein Tierarzt nötig ist
Auch wenn natürliche Entzündungshemmer Abhilfe schaffen können, gibt es Situationen, in denen professionelle tierärztliche Hilfe unerlässlich ist. Achte auf diese Warnsignale:
- Hohes Fieber über 39°C
- Komplette Futterverweigerung über 24 Stunden
- Deutliche Lahmheit oder Bewegungsunwilligkeit
- Sichtbare Schwellungen oder heiße Gelenke
- Atemprobleme oder beschleunigte Atmung
- Kolik-Anzeichen oder starke Unruhe
- Keine Besserung nach 5-7 Tagen natürlicher Behandlung
- Verschlechterung trotz Behandlung
Eine tierärztliche Untersuchung kann versteckte Ursachen aufdecken, die richtige Diagnose stellen und bei Bedarf bildgebende Verfahren wie Röntgen einsetzen. Nur so lassen sich ernste Erkrankungen ausschließen und die optimale Behandlungsstrategie entwickeln.
Fazit
Natürliche Entzündungshemmer unterstützen dein Pferd auf eine sanfte und effektive Art und Weise. Sie arbeiten mit dem Körper zusammen und können bei richtiger Anwendung nachhaltig wirken. Die frühzeitige und präventive Nutzung dieser natürlichen Helfer kann chronische Probleme verhindern und die Lebensqualität deines Pferdes nachhaltig verbessern. Denke jedoch daran, dass auch natürliche Mittel ihre Grenzen haben. Bei ernsten Symptomen ist tierärztliche Hilfe unverzichtbar.
*Die markierten Pflanzen enthalten dopingrelevante Substanzen und sollten daher mindestens 48 Stunden vor einem Turnier nicht mehr gefüttert werden. Teufelskralle bedarf einer Karenzzeit von mindestens 4 Tagen.