Giftiges Jakobskreuzkraut für Pferde: Wie du es im Heu und auf der Weide vermeidest

Giftiges Jakobskreuzkraut für Pferde: Wie du es im Heu und auf der Weide vermeidest

Jeder Pferdebesitzer kennt die Sorge um die Gesundheit seines vierbeinigen Partners, besonders wenn es um giftige Pflanzen auf der Weide geht. Jakobskreuzkraut zählt zu den gefährlichsten Giftpflanzen für Pferde und breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Umso wichtiger, dass du die giftige Pflanze erkennen kannst und im Ernstfall schnell handelst, um dein Pferd zu schützen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jakobskreuzkraut ist hochgiftig für Pferde und kann bereits in geringen Mengen zu tödlichen Leberschäden führen
  • Die Pflanze ist besonders gefährlich, weil sie getrocknet im Heu ihren bitteren Geschmack verliert und dann mitgefressen wird
  • Typische Symptome einer Vergiftung zeigen sich oft erst nach Wochen oder Monaten, wenn die Leber bereits schwer geschädigt ist
  • Prävention durch regelmäßige Weidekontrolle und sauberes Heu ist der beste Schutz vor einer Jakobskreuzkraut-Vergiftung

Was ist Jakobskreuzkraut?

Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) ist eine Giftpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Pflanze enthält hochgiftige Pyrrolizidin-Alkaloide, die bei Pferden irreversible Leberschäden verursachen können. Bereits kleine Mengen von 40-80 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können für ein Pferd tödlich sein.

Charakteristische Eigenschaften

  • Blüten: Leuchtend gelbe, kleine Zungenblüten in dichten Rispen
  • Blütezeit: Von Juli bis Oktober
  • Stängel: Verzweigter, kantiger Stängel, der bis zu 1,5 Meter hoch werden kann
  • Blätter: Tief eingeschnittene, fiederteilige Blätter mit gezähnten Rändern
  • Wuchsform: Im ersten Jahr bildet sich eine grundständige Blattrosette, im zweiten Jahr der blühende Stängel
  • Besonderheit: Getrocknet verliert die Pflanze ihren bitteren Geschmack, bleibt aber hochgiftig

Wo wächst Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut breitet sich in ganz Deutschland aus, besonders stark in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und anderen norddeutschen Bundesländern. Die Pflanze bevorzugt nährstoffarme Böden und wächst häufig auf Pferdeweiden, Brachflächen, Wegrändern und extensiv genutztem Grünland. Durch Überweidung oder schlechte Weidepflege entstehen lückenhafte Grasnarben, in denen sich das Jakobskreuzkraut besonders gut ansiedeln kann.

Warum ist es für Pferde giftig?

Jakobskreuzkraut enthält etwa 20 verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide (PA), die in der Leber zu hochgiftigen Substanzen umgewandelt werden. Die Giftstoffe schädigen die Leberzellen irreversibel und führen zu fortschreitendem Leberversagen. Besonders tückisch ist, dass sich die PA-Giftstoffe im Körper anreichern. Schon beim regelmäßigen Verzehr kleiner Mengen kann sich das Gift im Körper absetzen und bei ausbleibender Behandlung über Wochen hinweg tödliche Auswirkungen nehmen.

Das größte Risiko besteht beim Heu, da Jakobskreuzkraut häufig bei der maschinellen Ernte mitgemäht und getrocknet wird. Im getrockneten Zustand verliert die Pflanze ihren bitteren Geschmack, den Pferde normalerweise meiden würden. So wird das giftige Kraut ahnungslos mitgefressen. Auch auf der Weide kann es vorkommen, dass Pferde bei Futtermangel oder aus Neugier an der Giftpflanze knabbern.

Umso wichtiger ist es, dass du die Pflanze auf der Weide bekämpfst und auch hochwertiges Heu setzt, damit keine Bestandteile des Jakobskreuzkrauts in Heu oder Silage gelangen.

Deine PA-freie Alternative

Gerade weil Pyrrolizidin-Alkaloide so gefährlich sind, setzen wir bei unserem Cystus-Granulat auf absolute Reinheit. Unser Cistus incanus wird in mediterranen Hanglagen angebaut und ausschließlich per Hand geerntet. Dadurch ist es in allen Untersuchungen bisher komplett frei von PA-Verunreinigungen. So kannst du dein Pferd sicher und natürlich unterstützen, ohne dir Sorgen um gefährliche Pflanzengiftstoffe machen zu müssen.

Das bedeutet nicht, dass du nun vollkommen auf Heu verzichten musst. Entscheidend ist eine durchweg hohe Qualität in der Ernährung deines Pferdes und die Bekämpfung der giftigen Pflanze auf der Weide. 

Vergiftung beim Pferd: Symptome von Jakobskreuzkraut erkennen

Die Ausbreitung von Jakobskreuzkraut lässt sich auf einer großen Pferdeweide nicht immer vollständig verhindern. Besonders tückisch: Auch in Heu und Silage bleibt die Pflanze giftig, weil beim Trocknen zwar Bitterstoffe, nicht aber die Toxine verschwinden. Zudem treten Anzeichen nach längerer, wiederholter Aufnahme oft zeitverzögert auf. Umso wichtiger, dass du als Pferdebesitzer die Symptome einer Vergiftung erkennen kannst und im Ernstfall schnell handelst.

Typische Anzeichen einer Vergiftung sind:

  • Leberschwäche: Appetitlosigkeit, Gewichts- und Konditionsverlust, Gelbsucht, im Blutbild erhöhte Leberwerte
  • Neurologische Symptome: Teilnahmslosigkeit, Koordinationsstörungen, Kopfpressen, zielloses Wandern
  • Verdauungsprobleme: Kolikähnliche Beschwerden, Durchfall oder Verstopfung
  • Hautveränderungen: Lichtempfindlichkeit und Entzündungen vor allem an unpigmentierten Hautstellen
  • Allgemeine Schwäche: Müdigkeit, Leistungsabfall, verminderte Belastbarkeit

Pferd hat Jakobskraut gefressen: Was tun?

  1. Sofort den Tierarzt kontaktieren
    Besteht der Verdacht, dass dein Pferd Jakobskreuzkraut gefressen hat, zählt jede Minute. Informiere deinen Tierarzt umgehend, auch wenn noch keine Symptome sichtbar sind.
  2. Weitere Giftaufnahme stoppen
    Führe das Pferd sofort von der kontaminierten Weide oder dem verdächtigen Heu weg. Kontrolliere alle Futtermittel auf Jakobskreuzkraut-Verunreinigungen.
  3. Genaue Beobachtung und Dokumentation
    Notiere dir genau: Wann wurde das Kraut gefressen? Welche Menge etwa? Welche Symptome zeigt das Pferd? Diese Informationen helfen dem Tierarzt bei der Diagnose.
  4. Blutuntersuchung veranlassen
    Lass die Leberwerte deines Pferdes überprüfen. Auch wenn dein Pferd keine Symptome zeigt, können bereits Schäden entstanden sein, die nur durch Laborwerte erkennbar sind.
  5. Ruhe bewahren und abwarten
    Verabreiche deinem Pferd niemals eigenständig Medikamente. Warte auf den Tierarzt und halte dich strikt an seine Anweisungen.

Fazit

Jakobskreuzkraut ist eine ernsthafte Bedrohung für jeden Pferdebesitzer, aber mit wachsamer Prävention lässt sich das Risiko deutlich minimieren. Regelmäßige Weidekontrolle, sauberes Heu und ein geschultes Auge für die charakteristischen gelben Blüten können deinem Pferd das Leben retten. Vergiss nicht: Bei Verdacht auf eine Vergiftung führt kein Weg am Tierarzt vorbei. Schnelles Handeln kann entscheidend sein. Mit der richtigen Vorsorge kannst du jedoch beruhigt in die Weidesaison starten.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell wirkt Jakobskreuzkraut nach der Aufnahme?

Die Symptome einer Jakobskreuzkraut-Vergiftung zeigen sich meist erst nach Wochen oder sogar Monaten. Die Giftstoffe reichern sich schleichend in der Leber an und führen zu fortschreitenden, irreversiblen Schäden. Deshalb ist die Vergiftung so tückisch. Wenn Symptome auftreten, ist oft schon ein Großteil der Leber zerstört.

Ist Jakobskreuzkraut auch für Menschen gefährlich?

Ja, Jakobskreuzkraut ist auch für Menschen giftig. Besonders gefährlich ist der direkte Hautkontakt oder das versehentliche Mitessen in Salaten oder Kräutertees. Landwirte und Pferdebesitzer sollten beim Entfernen der Pflanze immer Handschuhe tragen und sie niemals kompostieren, sondern über den Restmüll entsorgen.

Wie erkenne ich verunreinigtes Heu?

Kontrolliere dein Heu vor dem Verfüttern gründlich auf gelbe Blütenköpfe und die charakteristischen fiederteiligen Blätter. Seriöse Heuproduzenten lassen ihre Bestände vor der Ernte auf Giftpflanzen kontrollieren. Bei Unsicherheit kannst du Heuproben im Labor auf PA-Gehalt untersuchen lassen.

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